Philosophie
Die Vision des Wandel Instituts ist es, Wirtschaft, Arbeit und Organisationen in den Dienst der Menschen zu stellen, um ihnen ein freies, sicheres und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Wir denken, Wirtschaft soll das Wohlergehen der Menschen mehren. Dies bedeutet nicht nur, dass wir verantwortungsvoll mit den Ressourcen unseres Planeten umgehen, sondern darüber hinaus kreative und tragfähige Lösungen für die akuten Probleme unserer Zeit benötigen. Es bedeutet, neue Formen des Wirtschaftens und Arbeitens zu finden, die es immer mehr Menschen ermöglichen, selbstverantwortlich und ganzheitlich ihren Tätigkeitsbereich gemeinsam mit anderen voranzubringen. Wir können es uns nicht mehr leisten, auf die Ideen und das Potential ganzer Belegschaften zu verzichten. Sie sind die Expert*innen für die Anforderungen und Besonderheiten ihrer Arbeitsbereiche und damit am besten in der Lage zu beurteilen, was funktioniert und was verändert werden muss. Es werden neue Formen der Kooperation und Ko-Kreation benötigt, die einen Paradigmenwechsel hinsichtlich der Grundannahmen bedeuten, wie Wirtschaft funktioniert und organisiert sein muss. Jenseits von hierarchischen Strukturen und Machtverteilung, internen und externen Konkurrenzverhältnissen sowie Kampf um Mittel, Positionen, Status und Anerkennung treten echte Wertschöpfung und Wertschätzung, Sinnhaftigkeit und Erfüllung zutage. Dies entlastet sowohl Unternehmer*innen und Führungskräfte als auch Kolleg*innen und Mitarbeiter*innen von den kräftezehrenden Folgen einseitig verteilter Verantwortung.
Vertrauen in die Menschen
Alle Menschen haben den gleichen Wert. Wir halten Menschen für grundsätzlich vertrauenswürdig, interessiert und in der Lage, selbstverantwortlich und aus sich selbst heraus motiviert zu arbeiten. Menschen können sich entwickeln, wenn sie es möchten und nicht daran gehindert werden. Als Unternehmer*innen und Führungskräfte ist es in besonderem Maße unsere Aufgabe, das Potenzial unserer Mitarbeiter*innen zu erforschen und sie in geeigneter Weise bei ihrer Entwicklung zu unterstützen. Gleichzeitig ist die Übernahme der Verantwortung für das eigene Leben sowie Klarheit über die eigenen Motive, Bedürfnisse und Wünsche der Schlüssel zur Zufriedenheit.
Leben wie ein Baum, einzeln und frei, und brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht.
Nâzım Hikmet
Gesellschaft im Wandel
Nicht nur die aktuellen politischen Entwicklungen zeigen uns, dass wir dringend tragfähige Lösungen für die Anforderungen unserer Zeit brauchen. Die Globalisierung hat neben einigen Gewinnen auch eine Vielzahl von "Verlierer*innen" hervorgebracht, die schon heute scheinbar unwiederbringlich von regulärer Erwerbsarbeit abgehängt sind. Mit dem nächsten Mega-Trend der Digitalisierung werden unsere Beschäftigungsverhältnisse nochmals in einer Weise erodieren, die wir nur schwer absehen können. Um die wachsende Spaltung zwischen Armen und Reichen, sowohl gesellschaftlich als auch global, zu mildern oder gar umzukehren, sind echte Veränderungen gefragt. Hinsichtlich unserer Arbeit kann dies z.B. bedeuten:
- eine Neubewertung und -verteilung von Arbeit und Erwerb
- einen durchlässigeren Arbeitsmarkt
- neue Formen von Organisationen und Zusammenarbeit
- die Förderung von Innovation, Eigeninitiative und Gründergeist
- die Entfaltung von Selbstverantwortung und Sinnhaftigkeit
Nicht zuletzt bedeutet dies herauszufinden, was man wirklich will, Vertrauen in sich zu entwickeln und die Angst vorm Scheitern zu verlieren.
Wandel und Utopie - Wie wollen wir leben, lieben, arbeiten?
Eine Utopie zeichnet sich dadurch aus, dass sie "unser Denken radikal beunruhigt" (Fredric Jameson), weil sie das Vorstellbare und unseren Erfahrungshorizont tatsächlich übersteigt. Denn statt darüber zu streiten, welche Theorie die richtige ist, thematisiert die Utopie die zugrundeliegenden Prämissen und Paradigmen. Und diese sind eine Wahl, die wir treffen: Wie möchten wir leben? Wie wünschen wir uns, dass Menschen miteinander umgehen? Wie soll unsere Arbeit gestaltet sein? Wie möchten wir unsere Beziehungen leben?
Wenn die utopischen Oasen austrocknen, breitet sich eine Wüste von Banalität und Ratlosigkeit aus.
Jürgen Habermas (1985)
Wenn wir grundlegend andere Verhältnisse und nicht nur notdürftige Korrekturen möchten, werden wir andere Paradigmen brauchen. Wir werden Paradigmen brauchen, die unser Denken herausfordern und es oftmals an seine Grenzen bringen. An Orte, die wir uns kaum vorstellen können. Dort sind wir richtig. Das dort Mögliche gilt es zu erforschen, zu entwickeln und mit Leben zu füllen.